Tanz

Der Tanz ist für mich Ausdruck dessen wofür Worte und eine Kategorie nicht geeignet sind. Er eröffnet mir die Möglichkeit mich und meine Mitmenschen immer wieder neu zu entdecken. Er hält mich davon ab etwas festhalten zu wollen und verzaubert im Moment in dem er entsteht. Er erlaubt mir Beobachterin zu sein von Etwas was zu mir kommt und mich der vielfältigen Möglichkeiten Entscheidungen zu treffen hinzugeben. Er ist wie er ist am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Der Ursprung und das Ende zugleich. Ist er da ist er schon vorbei. 

Von Beginn an lag das Interesse meines künstlerischen Schaffens darin, die unterschiedlichen Facetten der Mensch und dem Leben aufzuzeigen. Was hinter dem Auftreten jedes einzelnen in der Gesellschaft steckt zu erforschen und dies sichtbar zu machen. Welcher Einfluss hat das Beobachten unserer Gewohnheiten im alltäglichen Leben? Kann Veränderung entstehen in dem wir bewusst neue Wege wählen und die „Alten“ transformieren ? Durch die Inspiration von Künstler*innen aus verschiedenen Sparten die sich zum Teil ebenfalls diesen Themen widmen wie Beispielsweise Pina Bausch (Tanztheater), Robert Benigni (Film), Jerzy Grotowski (Akteur) gestaltet sich meine Sprache und Arbeitsweise in der Kunst. Die Improvisation ist großer Bestandteil meines Forschungsinstrumentes und bestärkt das im Moment sein in  Kreationsprozessen sowie in Kompositionen meiner Arbeiten, die teilweise im Jetzt entstehen. Die erste Kreation „ UN)“ PLUGGED zeigt beispielsweise in minimaoistischen Bewegungen die innere Welt von vier Individuen auf. Ein anderen Blickwinkel ermöglicht das Tanztheaterstück „The day after Tomorrow“, hier wird die Verletzlichkeit einer Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich auf das nicht festhalten am anderen einlässt, sichtbar. Das Stück ist Ertrag aus der Zusammenarbeit mit dem französischen Tänzer und Choreographen Emmanuel Grivet. Der Austausch mit Künstler*innen aus unterschiedlichen Nationen ist fester Bestandteil meiner Schaffens. Aus ihm heraus entstanden sind die Kooperationen mit dem Inder Shafeeque Ubaid und der finnischen Tänzerin und Kunstschaffenden Maija Ripatti. Der Intension folgend Kunst nachhaltig zu gestalten beteilige ich mich an Schulprojekten und gestalte freie Projekte für Kindern in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus anderen Kunstsparten. Das Teilen meiner Entdeckungen aus Kreationsprozessen mit Menschen jeglichen Alters ist eine Herausforderung der ich mich regelmäßig in Form von Workshops stelle. Den Tanz mit anderen Künsten zu verbinden sehe ich als eine Quelle aus der sich Neues entwickeln kann.